Vierwöchige Tests des Solaris Urbino 12 hydrogen in Jaworzno

Am Mittwoch, 2. März, geht das technologisch innovativste Fahrzeug von Solaris, der Wasserstoffbus Urbino 12 hydrogen, in die Erprobung nach Jaworzno. Die Tests werden vier Wochen dauern. PKM Jaworzno setzt seit Jahren Maßstäbe in der erfolgreichen Einführung der Elektromobilität. Nun möchte das städtische Verkehrsunternehmen die Möglichkeiten der Nutzung von Wasserstoff im öffentlichen Personennahverkehr erkunden.

Das Verkehrsunternehmen PKM Jaworzno startet gerade einen Testlauf mit dem Solaris Urbino 12 hydrogen. Die Tests werden vier Wochen dauern, vom 2. bis 31. März. Der Bus soll u. a. auf den am stärksten ausgelasteten Strecken, die die größten Wohnviertel von Jaworzno miteinander verbinden, eingesetzt werden. Er wird ganztags, 7 Tage die Woche, im Einsatz sein, vor allem auf den Buslinien Nr. 303 und 307. Dies eröffnet zahlreiche Möglichkeiten zur Reise mit diesem einzigartigen Fahrzeug wie auch zur Erkundung der Wasserstofftechnologie. Die Betankung des Busses wird auf einer mobilen Tankstelle von AirProducts stattfinden.

„Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass dieses hochmoderne Fahrzeug in Jaworzno unter die Lupe genommen wird, in einer Stadt, die ein glänzendes Beispiel für die erfolgreiche Einführung der Elektromobilität im ÖPNV ist. Während der vierwöchigen Tests sollen die Möglichkeiten, die der Urbino 12 hydrogen für den städtischen Linienbetrieb zu bieten hat, genau erkundet werden. Es sei daran zu erinnern, dass Jaworzno Vorreiter in der Flottenelektrifizierung in Polen, aber auch im europäischen Vergleich, war. Nun bekommt die Stadt die Chance, eine führende Rolle bei der Wasserstofftechnologie, d. h. einer weiteren fortschrittlichen Technologie im emissionsfreien Verkehr der Zukunft, zu spielen. Ich glaube, niemand zweifelt mehr daran, dass der Wasserstoff in der heutigen Welt einer der entscheidenden Pfeiler des ÖPNV-Wandels ist”, sagt Petros Spinaris, Vorstandsmitglied von Solaris Bus & Coach sp. z o.o., zuständig für Vertrieb, Marketing und After Sales.

„Es liegt uns viel daran, dass Jaworzno als Ort betrachtet wird, der neue Technologien fördert und für Investoren und neue Einwohner offen ist. Effizienter ÖPNV ist einer der wesentlichsten Aspekte des Funktionierens des städtischen Organismus. Laut den regelmäßig durchgeführten Meinungsumfragen wissen Stadtbewohner die Qualität der erbrachten Dienstleistungen zu schätzen. Über 80% von ihnen nutzen öffentliche Verkehrsmittel und 88% bewerten positiv die Einführung und Entwicklung unserer elektrischen Flotte“, so Paweł Silbert, Bürgermeister von Jaworzno.

„Der erste Elektrobus in unserem Unternehmen ist bereits 7 Jahre alt. Immer wieder müssen wir jedoch unsere Flotte erneuern und daher suchen wir nach leistungsstarken Technologien. Wir hoffen darauf, dass die während der Tests gewonnene Erfahrung uns hilft, sich erfolgreich um externe Mittel für die weitere Modernisierung der Flotte zu bewerben. Schon bald werden wir als die ersten im Stande sein, ein Datum zu nennen, ab dem wir auf Dieselbusse in solch einer großen Stadt wie Jaworzno werden verzichten können“, sagt Zbigniew Nosal, CEO von PKM Jaworzno.

Zur Grundausstattung des Wasserstoffbusses Urbino gehören ultramoderne Brennstoffzellenmodule mit einer Leistung von 70 kW und fünf auf dem Busdach platzierte Wasserstofftanks aus Verbundstoff mit einer Gesamtkapazität von 1560 l wie auch zwei E-Motoren mit einer Leistung von je 125 kW. Wasserstoff, der in den Tanks gasförmig gespeichert wird, wird der Brennstoffzelle zugeführt, wo elektrische Energie bei der Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff erzeugt wird. Mit dieser Energie wird dann der Antrieb versorgt. Dank der angewandten Technologie bietet der Bus eine Reichweite von 350 km mit einer Tankfüllung, und die einzigen Nebenprodukte des Prozesses sind Wärme und Wasserdampf.

Die Zusammenarbeit zwischen PKM Jaworzno und Solaris Bus & Coach besteht seit 21 Jahren. Die kennzeichnenden Farben des Verkehrsunternehmens tragen bereits über 80 Urbino, wovon über die Hälfte emissionsfreie Elektrofahrzeuge sind. 2022 soll das Unternehmen rund 50 elektrisch betriebene Busse betreiben.

PKM Jaworzno führt unzählige Neuheiten ein, die dann bereitwillig durch andere Städte aufgegriffen werden. Bargeldlose Zahlungssysteme für Fahrscheine, das WLAN-Netzwerk und USB-Steckdosen gehören bereits zur Standardausstattung der Unternehmensflotte. Positive Erfahrungen mit dem Massenbetrieb von Bussen mit der neuen Antriebstechnologie trugen zur rapiden Entwicklung der Elektromobilität in Polen bei. Ein E-Bus in Jaworzno legt jährlich bis zu 100.000 km zurück und erbringt Beförderungsleistungen von bis zu 400 km Tag für Tag. Erwähnenswert ist auch, dass Fahrzeuge dieser Art bereits insgesamt über 11 Millionen Kilometer zurückgelegt und damit auch bewiesen haben, dass ein Elektrobus bei der passenden Kapazität der Traktionsbatterien und einer entsprechenden Anzahl von Ladestationen einen Dieselbus im Linienbetrieb erfolgreich ersetzen kann.

Dank der Bereitstellung des lokal ganz emissionsfreien Urbino 12 hydrogen verschafft sich Jaworzno einen wertvollen Aufschluss über die Nutzung dieser fortschrittlichen Technologie. Das Ziel der Erprobung ist es, Erkenntnisse über den tatsächlichen Verbrauch von Wasserstoff beim intensiven Betrieb mit Fahrgästen an Bord wie auch über die Häufigkeit der Tankstellenbesuche und die Tankdauer zu gewinnen. Getestet wird auch das Verhalten des Fahrzeugs in niedrigen Temperaturen. Die Testergebnisse sollen zeigen, ob diese Technologie zukünftig als eine weitere Etappe der Entwicklung bis hin zum hundertprozentig ökologischen ÖPNV zum Einsatz kommen kann.

Die Nutzung von Wasserstoff im Verkehr stellt eine reelle Chance dar, Emissionen aus dem ÖPNV-Sektor zu reduzieren. Diese Chance ergriffen bereits Kunden in Österreich, Tschechien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Polen, Schweden und Italien. Diese Länder besitzen bereits, bzw. werden in Kürze, ihre eigenen Urbino 12 hydrogen ausgeliefert bekommen. Vielen Beschaffungsentscheidungen gingen Testläufe voraus. Der Bus wurde, u. a. in Budapest, Frankfurt, Hamburg, Konin, Madrid, Paris und Wien vorgestellt und erprobt.