• Solaris ist Europas Nummer 1 in Hinsicht auf die Anzahl der ausgelieferten Elektrobusse • Rekordabsatz von 1560 Fahrzeugen im Jahr 2020 • Umsatzsteigerung bei Solaris um 13,6% auf 725 Mio. EUR • Steigende Auftragszahlen für wasserstoffbetriebene Busse
Das Jahr 2020 hat die meisten Wirtschaften der Welt vor beispiellose Herausforderungen gestellt. Die vergangenen Monate waren auch nicht einfach für die europäische ÖPNV-Branche und Hersteller, die in diesem Segment ihre Fahrzeuge anbieten. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen forderten von Solaris, dass es spezielle Prozeduren ausarbeitet und Lösungen findet, die die Kontinuität des Geschäftsbetriebs ermöglichen. Das Unternehmen hat jedoch wieder mal bewiesen, dass es seine Versprechen gegenüber seinen Kunden und Geschäftspartnern selbst in den schwierigsten Zeiten einlöst. Die Bemühungen aller Mitarbeiter und des ganzen Unternehmens um die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs, wie auch die eingeführten Schutzvorkehrungen, haben greifbare Ergebnisse erbracht.
Im vergangenen Jahr hat Solaris eine deutliche Absatz- und Umsatzsteigerung verzeichnet und damit ein Rekordergebnis eingefahren. Mit 1560 im Jahr 2020 abgesetzten Fahrzeugen erzielte der Hersteller einen neuen Bestwert in seiner 25-jährigen Geschichte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs um fast 5% (1487 Einheiten im Jahr 2019).
Grafik 1. Absatz von Solaris-Fahrzeugen, 2017-2020, in Stück, Quelle: Solaris.
Die meisten Busse und O-Busse von Solaris wurden im gegenständlichen Zeitraum an Betreiber in Polen, Deutschland, Italien, Estland, Tschechien, Israel und Spanien ausgeliefert.
2020 war ein Rekordjahr für Solaris auch in Hinsicht auf den Absatz auf dem deutschen Markt. An die deutschen ÖPNV-Betreiber lieferte das Unternehmen insgesamt 329 Fahrzeuge aus. Davon machten fast 40% die E-Busse mit 12 und 18 Meter Länge (Gelenkbusse) aus.
Hervorzuheben ist auch, dass Solaris das 18. Jahr in Folge seine Spitzenposition auf dem polnischen Markt für niederflurige Stadtbusse mit einem Anteil von rund 53% behauptet hat. Im Vergleich zum Vorjahreswert baute das Unternehmen seinen Marktanteil um 11% aus (42% im Jahr 2019). Unter den von Solaris 2020 in Polen abgesetzten Bussen dominierten Elektrobusse (194 von 365 insgesamt verkauften Einheiten). Die gesamte Flotte von Urbino electric in Polen zählt über 320 Fahrzeuge in 27 Städten, d. h. rund 90% aller E-Busse hierzulande.
Dabei soll hervorgehoben werden, dass der Hersteller im letzten Jahr einen deutlich höheren Absatz von Bussen mit emissionsfreien und -armen Antrieben verzeichnet hat. 2018 machten Hybrid-, Elektro- und Oberleitungsbusse 29% aller verkauften Fahrzeuge aus. 2019 lag diese Kennzahl bei 40%. Im Jahr 2020 hielt diese Tendenz an und die Anzahl der abgesetzten Fahrzeuge mit alternativen Antrieben stieg auf 44%. Der rasant wachsende Anteil von Elektrobussen an der Produktions- und Absatzstruktur von Solaris steht in Einklang mit der langfristigen Entwicklungsstrategie des Unternehmens und der gesamten CAF-Gruppe, dessen Teil Solaris seit 2018 ist.
Grafik 2. Anteil der jeweiligen alternativen Antriebe an der Absatzstruktur von Solaris, 2020, 2019 und 2018,
Quelle: Solaris.
Mit einem Anteil von 20% war Solaris im Jahr 2020 der größte Hersteller von elektrischen Stadtbussen in Europa. Im letzten Jahr lieferte das Unternehmen insgesamt 457 Elektrobusse mit 12 und 18 Meter Länge aus, was einen fast dreifachen Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet, als 162 Urbino electric ausgeliefert wurden.
Grafik 3. Absatz von E-Bussen von Solaris, 2017-2020, Quelle: Solaris.
Zu den Großaufträgen über Elektrobusse zählten 2020 die Lieferung von 130 Gelenkbussen Solaris Urbino 18 an den Warschauer ÖPNV-Betreiber MZA, die Lieferung von 90 Solaris Urbino electric an das Nahverkehrsunternehmen ATM in Mailand und von 106 Stromern an die Berliner Verkehrsbetriebe.
Unter den 130 Elektrobussen für MZA in Warschau befand sich der Jubiläumsbus Urbino – das 20.000ste Fahrzeug, das von Solaris seit dem Produktionsbeginn 1996 gefertigt wurde. Bislang wurden die Solaris-Busse in 32 Länder und über 750 Städte verkauft. Die beeindruckende Zahl von 20.000 setzt sich u. a. aus über 1000 Elektrobussen zusammen, die bereits in 18 Ländern für fast 100 europäische Kunden im Einsatz sind.
Ein höherer Anteil innovativer Batterie- und Hybridtechnologien am Absatz im Jahr 2020 wie auch verstärkte Aktivitäten des Unternehmens im Bereich After Sales und Ersatzteilvertrieb spiegelten sich in einer deutlichen Steigerung des Firmenumsatzes nieder. Im letzten Jahr betrug der Solaris-Umsatz über 725 Mio. EUR und war höher um 13,6% im Vergleich zum Vorjahr (638 Mio. EUR im Jahr 2019).
Grafik 4. Umsatz von Solaris-Gruppe, 2019-2020, in Mio. EUR, Quelle: Solaris.
2020 erhielt das Unternehmen auch Zuschlag bei einigen bedeutenden Ausschreibungen für die Lieferung von Elektrobussen im Jahr 2021 und darüber hinaus. Das Auftragsbuch für 2021 enthält u. a. einen Auftrag über 50 Gelenkbusse Urbino electric für den Krakauer Verkehrsbetreiber MPK, eine Bestellung für 37 E-Busse für den ÖPNV-Betreiber MPK Poznań und für 16 emissionsfreie Busse für die rumänische Stadt Craiova. Solaris schaffte auch auf die Shortlist der Lieferanten von bis zu 530 Elektrobussen für die Hamburger Hochbahn. Den ersten Auftrag in diesem Rahmen über 10 E-Busse erhielt der Hersteller vom Hamburger Verkehrsunternehmen bereits 2020. Außerdem sicherte sich Solaris für 2021 Aufträge über Elektrobusse von Kunden aus Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Lettland, Italien und der Schweiz.
Die Errungenschaften von Solaris auf dem Gebiet der Entwicklung der Elektromobilität wurden 2020 u. a. von den Veranstaltern des Global e-Mobility Forum gewürdigt. Während der Veranstaltung, die Vertreter von Regierungen, Wissenschaftler und internationale Industrieführer zusammenbringt, wurde das Unternehmen mit dem Global e-Mobility Leader 2020-Preis ausgezeichnet.
Seine Stellung als Europas Marktführer für Elektromobilität baut Solaris nicht nur auf die Entwicklung von batteriebetriebenen Fahrzeugen auf. Es stärkt sie auch durch konsequente und langfristige Investitionen in die Perfektionierung von Lösungen, die in Wasserstoffbussen eingesetzt werden. Der Hersteller geht davon aus, dass die Entwicklung aller Zweige der Elektromobilität – sowohl der elektrischen, wasserstoffbetriebenen als auch O-Busse – synergetisch verlaufen sollte und dass dieser Prozess für die Sicherstellung eines leistungsfähigen Verkehrs der Zukunft erforderlich ist. Heute bietet Solaris seinen Kunden ein komplementäres Produktangebot, womit es für gegenwärtige Herausforderungen eines nachhaltigen öffentlichen Personennahverkehrs wie auch für unterschiedliche Bedürfnisse von Kunden, Fahrgästen und Fahrern bestens gerüstet ist.
Marktprognosen zufolge wird der europäische Markt für wasserstoffbetriebene Stadtbusse in den nächsten 10 Jahren rasant steigen. 2020 bewies der Hersteller, dass er auf die sich dynamisch verändernden Markterwartungen vorbereitet ist, indem er in einigen bedeutenden Ausschreibungen für die Lieferung von Wasserstofffahrzeugen Zuschlag bekam. Der Hersteller gewann Aufträge über die Fertigung von Wasserstoffbussen für Betreiber in den Niederlanden, Deutschland, Schweden und Italien.
Die Entwicklung neuer Produkte, deren Überführung in die Serienproduktion und der Vertrieb innovativer Lösungen sind im Übrigen die Schlüsselbestandteile des Marktvorsprungs, den Solaris auf den europäischen Märkten aufbaut. 2020 stellte das Unternehmen einen völlig neuen Typ des Elektrobusses mit einer Länge von 15 Metern vor. Mit dem Low-Entry-Bus Solaris Urbino 15 LE electric beschreitet die Solaris-Marke eine ganz neue Etappe in ihrer Entwicklung, denn der Urbino electric fährt nun aus der Stadt heraus. Das ist auch ein Meilenstein für die Umstellung des Überlandverkehrs auf emissionsfreie Antriebe. Der dreiachsige Urbino ist das erste Produkt im elektrischen Solaris-Angebot, das den Anforderungen sowohl der ersten, als auch der zweiten Fahrzeugklasse, wie auch der beiden Klassen gleichzeitig, gerecht wird. Das bedeutet, dass der Bus sowohl als Stadtbus als auch als Überlandbus eingesetzt werden kann. Dank Batterien mit sehr hoher Energiedichte legt das Fahrzeug bis zu einige Hundert Kilometer mit einer Ladung unter realen Betriebsbedingungen zurück. Die Lösung ermöglicht Betreibern nunmehr, emissionsfreie Strecken nicht nur in, sondern auch außerhalb der Stadt einzurichten.
Die zweite Produktneuheit, die von Solaris im letzten Jahr präsentiert wurde, war ein Bus mit Mild-Hybrid-Antrieb. Diesel-elektrische Antriebe als solche sind keine Neuheit im Angebot von Solaris. Der erste Urbino hybrid wurde bereits 2006 vorgestellt. Damals war Solaris der erste europäische Hersteller, der serienmäßig gefertigte Fahrzeuge mit Hybridantrieb (diesel-elektrisch) anbot. Der Mild-Hybrid-Bus ist jedoch eine neue Lösung. Der Bus antwortet auf die Nachfrage von Anbietern von Nahverkehrsleistungen nach modernen öffentlichen Verkehrsmitteln, die die Auswirkung des öffentlichen Verkehrs auf die Umwelt minimieren und gleichzeitig ermöglichen, den Kraftstoffverbrauch zu mindern und maßgebliche Ersparnisse zu erzielen. Der Antrieb dieser Art wurde unter Einsatz einer Technologie zur Rückgewinnung der Bremsenergie entwickelt. Die Mild-Hybrid-Fahrzeuge stoßen dadurch viel weniger Schadstoffe aus und sind umweltfreundlicher als dies die strenge Euro-6-Norm für Dieselmotoren erfordert. Das neue Mild-Hybrid-Modell ergänzte somit das bisherige Solaris-Angebot an emissionsarmen Fahrzeugen, das bislang aus dem Urbino hybrid und dem Urbino CNG bestand.
Das Jahr 2020 und die Corona-Pandemie stellten viele Firmen aus der ÖPNV-Branche vor neue Herausforderungen. Bei mehreren Verkehrsbetreibern entstanden neue Bedürfnisse nach mehr Sicherheit von Fahrgästen und Fahrern. Das Unternehmen kam ihnen sehr schnell entgegen und stellte bereits im Juli 2020 ein Anti-Corona-Paket für seine Produkte zur Verringerung des Ansteckungsrisikos für Reisende vor. Die Lösungen wurden so entwickelt, dass sie sowohl in den neu gefertigten Fahrzeugen, als auch in denjenigen eingesetzt werden können, die bereits an Kunden ausgeliefert wurden. Zu den vom Hersteller nunmehr angebotenen Sonderlösungen gehören u.a.:
- Berührungsloses Öffnen und Schließen der Türen durch Fahrgäste – die Lösung basiert auf Lichtschranken, die Personen erkennen, die ein- oder aussteigen wollen. Der Fahrer steuert das Öffnen oder Schließen der Türen vom Armaturenbrett aus, die dann automatisch auf und zu gehen, ohne dass die Fahrgäste die Türknöpfe drücken müssen.
- Desinfektionsmittelspender – möglich ist die Montage von Desinfektionsspendern an Handläufen im Fahrzeuginneren. Nach dem Auffüllen kann ein Desinfektionsmittelspender bis zu 3000 Mal betätigt werden, er ist dabei benutzerfreundlich und verbraucht wenig Energie. Je nach Einrichtung des Businneren können einige Stück davon installiert werden.
- Interkom – ein Kommunikationssystem ohne direkten Kontakt zwischen Fahrern und Fahrgästen – um den Kontakt des Fahrers mit Fahrgästen auf ein Minimum zu reduzieren, können Busse mit dem Interkom ausgerüstet werden, d. h. einer Sprechanlage zur Sprachkommunikation zwischen Fahrgästen und Fahrern. Mit dessen Hilfe kann die soziale Distanz auch während eines Gesprächs eingehalten werden.
- Fahrgastzählsysteme – während der Epidemie wurden Betreiber in vielen Ländern gezwungen, die Anzahl der gleichzeitig in einem öffentlichen Verkehrsmittel beförderten Fahrgäste zu begrenzen. Damit sowohl der Fahrer als auch die Fahrgäste wissen, wie viele Passagiere sich zum jeweiligen Zeitpunkt an Bord des Busses befinden und wie viele noch zusteigen können, kann der Betreiber ein Fahrgastzählsystem installieren lassen. Ein an der Tür angebrachtes System sammelt automatisch Daten über die Anzahl der Fahrgäste im Fahrzeug und erfasst jeden Ein- und Ausstieg. Die aktuelle Anzahl der Fahrgäste kann dann sowohl auf dem Armaturenbrett des Fahrers wie auch auf den innen und außen angebrachten Informationstafeln angezeigt werden.
- Geschlossene Fahrerkabinen – mit Blick auf die ganztägige Arbeit von Fahrern und um ihnen komfortable und sichere Arbeitsbedingungen bieten zu können, hat Solaris Kabinen geschlossenen Typs entwickelt. Sie verfügen über eigene Lüftungs- und Klimaanlagen, die den Luftaustausch mit dem Fahrgastbereich begrenzen. Ein Busfahrer kann auch seinen eigenen Ein- und Ausgang zur Verfügung haben, um den direkten Kontakt zwischen ihm und den Fahrgästen zu minimieren.
In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass alle der angebotenen Lösungen unter realen Betriebsbedingungen im städtischen Straßenverkehr getestet wurden. Darüber hinaus bereitete der Hersteller für seine Kunden detaillierte Empfehlungen bezüglich der Nutzung und Wartung von Lüftungs- und Klimaanlagen in seinen Bussen vor. Sie beziehen sich u. a. auf die Häufigkeit und die Art und Weise, wie diese Anlagen gereinigt oder desinfiziert werden sollen bzw. welche Filter eingesetzt werden und wie sie ausgetauscht werden sollen. Diese Richtlinien tragen zu mehr Sicherheit von Fahrgästen bei und reduzieren das Infektionsrisiko auf ein Minimum.
Außer der Produktneuheiten, die 2020 in die Serienproduktion gingen, ist noch das von der Firma initiierte Entwicklungsprojekt „Zweites Leben für Batterien” zu erwähnen. Das Projekt „Second Life ESS” wird in Kooperation mit Impact Clean Power Technology S.A. und TAURON Polska Energia als Konsortium umgesetzt. In dessen Rahmen soll ein prototypisches System zur Speicherung elektrischer Energie auf Basis von verbrauchten Busbatterien entwickelt werden. Das Projekt wird mit Mitteln des Nationalen Zentrums für Forschung und Entwicklung [NCBiR] kofinanziert. Das Ziel des Projektes ist die Zweitnutzung von Lithium-Ionen-Zellen, die sich für den Einsatz in Fahrzeugen nicht mehr eignen. Durch ihre Verwendung in Energiespeichersystemen können sie ein zweites Leben bekommen. So verlängert sich der Lebenszyklus von Batterien, die wiederverwendet und nicht verwertet werden. Als zusammengeschlossenes Energiespeichersystem bilden die Batterien einen wichtigen Bestandteil der modernen Energieinfrastruktur, die die Erzeugung von Energie aus konventionellen und erneuerbaren Energiequellen mit ihrer Speicherung und Lieferung an den Endabnehmer verbindet. Moderne Energiespeichersysteme stabilisieren auch die Netze, mit einem stetig wachsenden Anteil von erneuerbaren Energiequellen. Sie tragen auch zur Qualität der gelieferten Energie bei und unterstützen die Entwicklung von E-Mobilität und Mikronetzen. Arbeiten an der Entwicklung des prototypischen Systems zur Speicherung elektrischer Energie sollen 2022 abgeschlossen werden.
„Im Jahr 2020 wurden mehrere Firmen, darunter auch aus der ÖPNV-Branche, mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Solaris hat sich jedoch, trotz der fast seit Anfang 2020 in Europa andauernden Corona-Pandemie, mit allen Kräften darum bemüht, die Kontinuität des Geschäftsbetriebs zu gewährleisten. Dank der fantastischen und verantwortungsbewussten Haltung unserer Mitarbeiter und der perfekten Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Geschäftspartnern haben wir dieses Jahr einen Rekordabsatz verzeichnet. Wir konnten unseren Kunden beweisen, dass sie sich auf uns selbst in den schwierigsten Zeiten verlassen können. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese schwierige Zeit für die gesamte Branche zusammen meistern und aus dieser Erfahrung stärker hervorgehen werden”, fasste Javier Calleja, CEO von Solaris, das Jahr 2020 zusammen.
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Mateusz Figaszewski
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