25 führende Unternehmen und Organisationen aus dem Wasserstoffsektor haben ein Konsortium geschlossen, um erstmals eine europäische Norm für Brennstoffzellenmodule für Schwerlastanwendungen zu erarbeiten, zu entwickeln und zu testen.
Diese Norm kann ein bahnbrechendes Konzept werden, das die Brennstoffzellenbranche braucht, um die Wettbewerbsfähigkeit im Markt durch die Ermöglichung des Wettbewerbs, Kostenreduzierung und Massenproduktion zu steigern. Dem Konsortium, das den Namen „StasHH“ trägt, gehören 11 Lieferanten von Brennstoffzellenmodulen, 9 OEMs und 5 Forschungs-, Prüf-, ingenieurwissenschaftliche und/oder wissenschaftliche Institute an. Es plant Abmessungen, digitale Schnittstellen, Testprotokolle und Sicherheitsanforderungen für Brennstoffzellenmodule, die in Schwerlastfahrzeugen und -maschinen wie Gabelstapler, Busse, Lkw, Züge, Schiffe und Baumaschinen montiert oder integriert werden können, zu vereinheitlichen. Das Konsortium bekommt 7,5 Mio. EUR Fördermittel von der Europäischen Union im Rahmen des Gemeinsamen Unternehmens „Brennstoffzellen und Wasserstoff“, um den Einsatz von Brennstoffzellen im Schwerlastsektor in Gang zu bringen. Das Gesamtbudget beträgt 15,2 Mio. EUR.
Die Nomenklatur für Batterieabmessungen hat sich im Laufe der Zeit festgelegt und ist nun als „AA-Typ“-Nomenklatur bekannt. Dies hat dazu geführt, dass Batterietechnologien in einer Vielzahl von Anwendungen schnell eingesetzt werden konnten. Das StasHH-Konsortium plant eine ähnliche Nomenklatur mit dem Namen „HH-Typ“ für Brennstoffzellenmodule einzuführen, die das Herzstück jedes Brennstoffzellensystems sind. Nachdem ein Konsens zwischen den Lieferanten von Brennstoffzellenmodulen und OEMs in Bezug auf die Norm erreicht wird, werden die Lieferanten, die Konsortiumsmitglieder sind, standardisierte Module für einzelne Leistungsklassen konzipieren und entwickeln. Diese Module werden dann in den Prüfinstituten des Konsortiums getestet, um ihre Schlüsselparameter in Bezug auf die Leistung und Sicherheit zu benchmarken. In der Zwischenzeit wird sich das Konsortium verstärkt für die Förderung der Norm in entsprechenden europäischen und internationalen Regelungen, Kodizes und Plattformen einsetzen, um die weltweite Verabschiedung der Norm zu ermöglichen. Sichergestellt wird eine entsprechende Verbreitung der Norm und vorgesehen sind auch Maßnahmen zur Förderung der Nutzung der Norm für Brennstoffzellenmodule durch externe Lieferanten und OEMs.
Das StasHH-Konsortium besteht aus 25 Unternehmen und Organisationen: Alstom Transport SA, AVL List GmbH, Ballard Power Systems Europe A/S, Centro per gli Studi di Tecnica Navale CETENA S.p.A., Commissariat à l’Energie Atomique et aux Energies Alternatives, DAMEN, ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH, FCP Fuel Cell Powertrain GmbH, FEV Europe GmbH (unterstützt von FEV Software and Testing Solutions GmbH), Freudenberg FST GmbH, Future Proof Shipping BV, Hydrogenics GmbH (Hydrogenics GmbH ist nun Teil von Cummins), Intelligent Energy Limited, Nedstack Fuel Cell Technology BV, Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO), Nuvera Fuel Cells Europe, Proton Motor Fuel Cell GmbH, SINTEF AS, Solaris Bus & Coach sp. z o.o., Symbio SAS, Toyota Motor Europe NV/SA, VDL Enabling Transport Solutions BV, VDL Energy Systems, Volvo Construction Equipment (unterstützt von Volvo Technology und Volvo Penta), WaterstofNet vzw.
Das StasHH-Projekt bekommt Fördermittel aus dem Gemeinsamen Unternehmen „Brennstoffzellen und Wasserstoff 2“ aufgrund des Fördervertrags Nr. 101005934. Dieses Gemeinsame Unternehmen wird hingegen vom EU-Förderprogramm Horizon 2020 Forschung und Innovation, von Hydrogen Europe und Hydrogen Europe Research gefördert.
Bart Biebuyck, Executive Director, Gemeinsames Unternehmen „Brennstoffzellen und Wasserstoff“ (FCH JU), sagte: „Wir sind stolz, dieses strategisch relevante Projekt als wichtiger Schritt hin zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors unterstützen zu können. Die Ergebnisse des StasHH-Projektes werden nicht nur zur Förderung des Wettbewerbs unter Brennstoffzellenlieferanten beitragen, sondern sie werden auch das Angebot erweitern und den Einsatz von Brennstoffzellensystemen in Schwerlastantriebssystemen erleichtern. Mit dem auf Schwerlastkraftwagen gelegten Schwerpunkt wird das Projekt eine wesentliche Rolle bei der Erreichung des gemeinsamen Ziels von 100.000 Lkw bis 2030 spielen, das in der gemeinsamen Erklärung von Branchenvertretern letzten Dezember gesetzt wurde.”
Federico Zenith, Koordinator des StasHH-Konsortiums, meint: „StasHH ist die größte Chance Europas, um den Einsatz von Wasserstoff in der Schwerlastmobilität in Gang zu bringen, einem Sektor, der wegen des Gewichts, der Kosten und anderer Einschränkungen nicht so leicht mit Batterien elektrifiziert werden kann. Durch die Bündelung verschiedener Märkte und Ermöglichung von Wettbewerb, Massenproduktion und Automatisierung möchten wir einen entscheidenden Beitrag zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Einsatz neuer Technologien für eine bessere Gesellschaft leisten.”
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Mateusz Figaszewski
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